Mamimade hat mal wieder zu einer tollen Aktion aufgerufen, an der ich mich gerne beteiligen möchte. Darum geht es:
"Am 24. April 2013 stürzte ein Gebäude ein. Es war nicht irgendein Gebäude. Es war kurz zuvor um 3 Stockwerke erweitert worden. Statische Kontrolle oder Genehmigung gab es keine. In Rana Plaza befanden sich eine Bank, ein paar Läden und eine Nähfabrik. Am 23. April, am Tag vor dem Unglück, waren Risse in den Mauern des Gebäudes aufgetaucht,Das Gebäude war evakuiert worden.
Am nächsten Morgen hielten die Bank und die anderen Läden geschlossen. Zu unsicher. Der Inhaber der Nähfabrik hatte Druck. Wer für die großen Modeketten produziert, produziert auf Termin. Es musste genäht werden. Als wurden die Arbeiterinnen gezwungen in das Gebäude zu gehen. Es wurde ihnen angedroht, dass sie ihren Job verlieren würden. Jobs, mit denen sie ihre Familien erhielten oder unterstützten. Bangladesh ist bettelarm.
Mit einem extrem unguten Gefühl gingen die Frauen in die Fabrik. Kaum waren sie drin, fiel der Strom aus und einige Sekunden danach brach das Gebäude in sich zusammen.
1127 Personen starben.
2438 Personen wurden verletzt.
Unzählig verloren Beine und/oder Arme."
(Zitat: http://mami-made.blogspot.de)
Damit so etwas nie wieder passiert, wollen wir einerseits mit unseren Posts und "realen" Dialogen darauf aufmerksam machen und vor allem wollen wir zeigen, was WIR dagegen tun können. Zeigt den großen Nähkonzernen, die ihre Näherinnen unterbezahlen, dass ihr das nicht weiter unterstützen wollt. Kauft FAIR, informiert euch über die Händler und Produzenten der Kleidung oder besser noch: NÄHT SELBST! Denn vor allem wer selbst näht kann nachvollziehen, welche Arbeit in einem Kleidungsstück steckt.
Vor einiger Zeit habe ich bei einem Discounter eine Jeans gekauft für 12,99€. Fairtrade stand da drauf. "Toll!" dachte ich...seit ich selbst nähe und weiß, wie lange man für ein Kleidungsstück dieser Qualität braucht und was der Stoff kostet frage ich mich, wie diese Hose das Label "FAIRtrade" bekommen konnte...da muss jemand auf der Strecke bleiben! Warum ich euch das erzähle? Weil ich wette, dass euch so etwas ähnliches auch schon passiert ist und ich möchte, dass ihr euch nicht von Werbung und ähnlichem beeinflussen lasst. DENKT bitte, bevor ihr etwas kauft!
ICH NÄHE SELBST!
Nicht erst seit der tollen "This is not OK"- Aktion, aber seit da um so mehr! Seit September sind für mich lediglich Dinge über den Warentisch gegangen, die ich mir selbst nicht zutraue zu nähen, oder für welche mir das Equipment fehlt (Schuhe, Daunenmantel und Strumpfhosen).
Mein Kleiderschrank soll übersichtlicher werden habe ich mir vorgenommen. Übersichtlicher und selbst bestückt. Das ist noch ein langer Weg, aber ich werde es schaffen, da bin ich mir sicher. Einiges musste weichen. Allerdings ist das nicht einfach in die Tonne gewandert, sondern erfreut nun das Haus Bodelschwingh, die Bedürftigen helfen.
Von Altkleidercontainern halte ich selbst nicht viel, da man nie weiß, wo die Sachen wirklich landen... Schaut euch in eurer Umgebung um, auch dort gibt es Organisationen, die eure ausgedienten Kleider gerne annehmen. Sie wegzuwerfen wäre nicht wirklich FAIR.
Mir ist bewusst, dass dies nur kleine Schritte sind und das Boykottieren der Nähindustrie nicht zwingend das erreicht, was wir möchten. Aber es sind eben die kleinen Schritte die uns langsam an das Ziel bringen. Deshalb: MACHT MIT! DENKT NACH! KAUFT SINNVOLL! oder eben TRAUT EUCH UND NÄHT SELBST!
Ich nähe...
...weil es meiner Kreativität einen ganz neuen Raum gibt.
...weil ich die Dinge genau so erschaffen kann, wie ich sie mir vorstelle.
...weil es mich stolz macht.
...weil es mich entspannt.
...weil es mich fordert und manchmal auch überfordert.
...weil es mir Grenzen zeigt.
...weil ich so genau weiß, wo meine Kleidung und meine Accessoires her kommen.
...weil so niemand für mein T-Shirt unterbezahlt werden oder sogar sterben muss.
...weil ich individuell bleiben kann.
...weil es verbindet.
...weil es einfach Spaß und glücklich macht :-).
MACHT MIT!
Und bei jeder Shoppingtour dran denken: